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Splinter Cell: Blacklist - Test

 Splinter Cell: Blacklist (Test): Im Dienste ihrer Präsidentin

 

Was soll man zu der Story eines Spieles sagen, welches eben diese bereits selbst schon zig mal erzählt hat?
Richtig, am besten "nichts" und höchstens "ganz wenig".
Also machen wir das auch so: Wie schon so oft im Tom Clancy Universum schwebt ein glorifiziertes Amerika in Gefahr, denn der tägliche Terror von Übersee schwappt wieder in großen Wellen an sämtliche Küsten.
Anführer von 12 Staaten des mittleren Ostens haben sich zu der Terrorgruppe "The Engineers" zusammen getan und hierbei netterweise daran gedacht, dass der Durchschnittsamerikaner es möglichst vermeidet, sich Bezeichnungen in fremdländischer Sprache zu merken.
Da sämtliche anderen amerikanischen Geheimdienste, derer es ja nun einige gibt, gerade mit der Auswertung von Internetdaten oder Ausarbeitung von Koorperations-Verträgen mit Microsoft beschäftig sind, liegt es nun an einem vor Lebenserfahrung überquellendem Sam Fisher und seiner Truppe, bestehend aus den üblichen Verdächtigen - dem dödeligen Nerd, dem kampferprobtem Farbigen und der taffen, tief dekoltierten Frau im Nadelstreif - die Stars and Stripes dekorierten nordamerikanischen Haushalte vor dem Terror aus Fernost zu schützen.



Ein Patriot, ein Wort - Sam Fisher, mittlerweile ergrauter Leiter der Spezialeinheit "Fourth Echolon", nimmt sich des ihm erteilten Auftrages an und mit seiner Schwarzer-Nerd-Frau-Truppe an Bord des Flugzeuges -Paladin-, macht er sich auf, in letzlich 12 Missionen in aller Herren Länder, die Engineers und die Durchsetzung ihrer -Blacklist- (12 Terroranschläge gegen die USA) aufzuhalten.

Nach diesen Plattitüden und dem Hinweis darauf, dass Sam Fisher im Umgang mit seiner Crew ungefähr so sym- und empathisch wirkt, wie 'ne tote Katze auf 'nem Gully, kommen wir schnell zur Stärke des Spieles -dem Gameplay-.

Liebhaber der Serienteile vor "Splinter Cell: Conviction" werden, bedingt durch zahlreiche Trailer, die eine oder andere Sorge, ob dem Verlust der Schleichelemente gehabt haben. Dies ist natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass Vertreter multipler Genres ihr Heil und Geldgewinn in der Call-of-Duty-ierung ihrer Spiele suchen.

Hier darf ich Entwarnung geben. Zwar ist es möglich, das Spiel in 3-Person-Shooter-Manier in Angriff zu nehmen und mit Hilfe von zahlreichen Upgrademöglichkeiten, dies sogar erfolgreich, jedoch belohnt euch das Spiel auf verschiedene Weisen für die Wahl eines subtileren Weges.

Belohnung bezieht sich hierbei nicht nur auf einen Bezahlungs- und Punkte Aspekt, welcher euch nach jeder Mission zeigt, ob ihr eben besonders angriffslustig, vorsichtig oder "tödlich" vorgegangen seid -wobei hier der Stealth-Weg immer der besser entgolten ist- sondern auch in der Tatsache, dass es einfach viel mehr Spass macht, geheime Wege zu entdecken und Ablenkungstaktiken zu entwickeln, als stupide zu ballern.
Und hier zeigt sich auch eine der großen Stärken des Spieles -das Leveldesign-. Überall gibt es versteckte Wege und dunkle Ecken, die eure Kreativität wecken. Es wirkt zeitweise wie ein Katz-und Mausspiel, wenn ihr Feinde durch "Flüstern" oder mittels technischer Spielereien, die ihr zuvor im Paladin erworben habt, aus der Gruppe löst, in eine verlassene Ecke lockt und dort "zum Schlafen bettet".
Ähnlich unterhaltsam ist es, mit einem sogenannten Tricopter, einer kleinen Sonde, lautlos über die Köpfe eurer Gegner zu schweben und sie leise auszuschalten oder im Falle einer Entdeckung, mit einer kamikazeartigen Explosion, ein Aufspüren Fishers zu verhindern. Sollte es nämlich so sein, dass Gegner Körper ihrer Mitstreiter auf dem Boden liegend finden, weil ihr diese wieder nicht fachgerecht "versteckt" habt, könnt ihr euch auf eine pfiffige Jagd auf euch einstellen. Hier zeigt die Gegner KI ihre Stärken - ihr werdet in dunklen Ecken gesucht, umstellt und gegebenfalls mit Granaten aus eurer Deckung heraus argumentiert. 
Selbst wenn ihr im Zuge eurer Upgrade-Möglichkeiten voll auf Panzerung o.ä. gesetzt habt, werdet ihr lediglich ein paar Salven aushalten können, bevor Fisher bei den Fischen landet (sorry, ein Fischwitz muss ja wohl drin sein).

Beim Spielen entwickelt ihr also durch harte Sanktion (auf den höheren Schwierigkeitsgraden zeigt sich dies im Besonderen - hier wird es recht knackig) automatisch einen Hang zum leisen und vorsichtigen Vorgehen. Also alles wieder beim Alten? Nein, nicht ganz! Es gibt eben nicht nur den stealthlastigen Weg - Via est extrem mannigfaltig, denn alleine die "Spielzeuge", die euch das Upgrade-System mit an die Hand gibt, lassen euch Spielabschnitte in unterschiedlichsten Weisen angehen.
Und das Upgraden endet nicht bei Waffen und Einsatzmitteln - auch eure mobile Flugzentrale, den Paladin, könnt ihr in verschiedenen Sparten verbessern. So lassen sich die Sensoren dessen aufleveln, was euch hilft, versteckte Gegenstände, wie Laptops und Datenpakete in den Missonen zu finden. Hier lässt das Spiel eigentlich kaum Wünsche offen - das Upgradesystem motiviert - Punkt!

Habt ihr sämtliche Einzelspieler-Missionen bewältigt, muss jedoch noch lange nicht Schluss sein. Wenn ihr nen Kumpel zur Hand habt probiert ruhig den Couch-Coop aus. Dieser lässt euch bestimmte Missionen im Splitscreen angehen, was wie üblich, den Spielspaß noch erweitert.

Aber auch der Online-Multiplayer-Part weiss zu unterhalten. So lässt euch der Spielmodus "Spies vs. Mercs" als gelenker und technisch versierter Spion, oder als robuster und ballerfreudiger Mercenary (hier sogar in Ego-Shooter Manier) in jeweiligen Teams gegeneinander antreten - macht Laune und erweitert Splinter Cell: Blacklist um einen positive Multiplayer-Erfahrung.



Fazit:

Ich mache es kurz - das neue Splinter Cell ist ein rundum gelungenes Spiel. Der Story-Modus lädt euch ein, eure Kreativität in die Bewältigung der jeweiligen Missionen einfließen zu lassen. Es macht Spaß die Gegner zu umgehen, zu locken, zu täuschen - jedoch ist auch für den weniger filigranen Spielertypen immer ein passender Weg vorhanden. Das Gameplay überzeugt also auf ganzer Linie und weiß über die gesamte ca. 10 stündige Solo-Kampagne zu unterhalten. 
Anders sieht es da schon mit der Geschichte aus, welche das Spiel zu erzählen vermag. Diese ist plattgetrückter Patriotismus in Reinkultur und lockt Story affine Spieler sicher nicht hinter dem Ofen hervor. 
Nichtsdestotrotz vermag die Splinter Cell: Blacklist Erfahrung zu überzeugen und der starke Multiplayer-Aspekt erweitert diese angenehm.


Note: 82/100



Testversion: PS3

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