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Killzone: Mercenary - Test

Killzone: Mercenary (Test) - Merci, Herr Mercenary?!



Die Playstation Vita verfügt bekanntermaßen nicht über das Portofolio an Spielen, welches ein System zum Kassenschlager macht.
Sicher gibt es da einige gute Games - Gravity Rush, Uncharted: Golden Abyss und auch Little Big Planet für die Vita sind allesamt achtbare Spiele, jedoch eben keine so genannten "Systemseller".
Dem gegenüber steht eine nicht zu verachtende Menge an Spielen, die sich irgendwo zwischen "Enttäuschungen" und "wahren Graupen" einpendeln.
Hier zu nennen wären zum Beispiel Resistance: Burning Skies, Assassins Creed: Liberation und das unglaublich schlechte Call of Duty: Black Ops Declassified, welches sich schon selbst, wohlweislich, den richtigen Zusatznamen gegeben hat. 

Besonders das auf anderen Systemen so breit aufgestellte und beliebte Shooter-Genre, scheint auf der Vita nicht richtig Fuß zu fassen. Und eben das soll sich jetzt ändern. Bereits bei der ersten Ankündigung eines Killzone Ablegers für die Vita, dürften allseitig Hoffnungen auf einen guten Ego-Shooter für Sonys kleinen Handheld aufgekeimt sein. 
So sollte es sich nicht um einen billigen Abklatsch einer großen Serie handeln, nein, man versprach einen vollwertigen Ableger der Geschichte um den Konflikt zwischen ISA und Helghast. Auch das mit der Aufgabe betraute Studio Guerilla Cambridge stand bis dato für Qualität, zeichnete es sich doch für z.B. die MediEvil Serie oder auch Little Big Planet für die PSP aus.
Die Vorzeichen standen also auf "Top Titel" - und eben der würde der schwächelnden Vita sehr gut tun.

Schauen wir also, ob die Erwartungen erfüllt werden konnten.



Protagonist der Story um Killzone: Mercenary ist Arren Danner, seines Zeichens ausserordentlich unkommunikativer Zeitgenosse, dessen einziges, im Spiel erkennbares, Unterscheidungsmerkmal vom Rest der Shooter-Welt, seine modisch tätowierten Unterarme sind - ein blasser Charakter also! 

Danner verdingt sich als Söldner in Zeiten des Krieges und bietet seine Dienste hierbei gleichermaßen für die ISA und die Helghast an. Zwar wartet die direkt an die Killzone Triologie anschließende Story mit dem einen oder anderen Twist auf, zeigt sich jedoch eher zweckmäßig und dient vornehmlich dazu, die 9 unterschiedlichen Missionen, miteinander zu verbinden. So seid ihr ca. 5-6 Stunden mit dem ersten Durchlauf beschäftigt, werdet aber durch die Option, jede Mission auf unterschiedliche Weise, mit jeweiligen Teilzielen nochmal zu begehen, dazu animiert, das Spiel mehrmalig in Angriff zu nehmen.

Dem Söldner-Ansatz folgend, belohnt euch das Spiel für beinahe jede Aktion. Jeder Kill, jedes Aufsammeln von Munition, jede beseitigte Überwachungskamera bringt euch Geld in eure virtuelle Kasse. 
Dies wiederum lässt sich beim Waffenhändler "Black Jack", dessen Verkaufsstationen ihr zahlreich in den Levels vorfindet, in neue Bleispritzen, Granaten, Panzerungen und gar besonders reizvolle Gadgets investieren. Zu diesen zählt zum Beispiel eine Sonde, die ihr ferngesteuert auf eure Gegner loslassen könnt und die diesen, besonders brutal, die Schläfen perforiert.
Zwar könnt ihr zur selben Zeit nur zwei Feuerwaffen, zu denen die üblichen Verdächtigen, wie Sniper und Shotgun, aber auch Granatwerfer und schallgedämpfte Waffen gehören, tragen, diese jedoch an den zahlreichen Waffenstationen gegen einen geringen Preis tauschen.
So ist es euch möglich, jede Mission auf unterschiedlichste Weise anzugehen und bei Bedarf, auch mitten in der Mission, die Taktik zu variieren. Auch das sehr gelungene Leveldesign trägt zur Reichhaltigkeit der unterschiedlichen Herangehensweisen bei.

Ganz besonders hervorzuheben ist neben der wirklich gelungenen Steuerung, in erster Linie die Grafikpracht, welche Killzone: Mercenary auf eure Vita zaubert. Es darf ohne Umschweife als das bis dato schönste Spiel auf der tragbaren Konsole bezeichnet werden. 


Stellenweise ist es wirklich verdammt nah an dem großen PS3 Vorbild und selbst Uncharted: Golden Abyss bleibt dahinter zurück. 
Nichtsdestotrotz findet man auch bei Killzone: Mercenary die eine oder andere verwaschene Textur. Bildrateneinbrüche sind dementgegen, selbst bei hohem Gegeneraufkommen, nicht zu verzeichnen. 

Beim Thema Gegner, sind wir jedoch bei dem -für mich- größten Kritikpunkt angelangt. 

Gefühlt am Ende fast jeden Levels, prozediert das Spiel das ewig gleiche Loslassen von Gegnerwellen! 
Bei Spielen wie "Gears of War" als extra Spielemodus angeboten, ist einem der "Hordemodus" ein Begriff und macht für sich genommen auch Spaß. Aber lediglich als Mittel zur Steigerung des Schwierigkeitsgrades am Ende einer Mission genutzt, ist es unspektakulär, demotivierend und teils gar frustrierend. Hier hätte sich Guerilla Cambridge gerne etwas anderes als "Level-Schmankerl" einfallen lassen dürfen. Die Gegner-KI dementgegen, macht einen wirklich guten Job - stetig versucht man euch aus eurer Deckung zu treiben, flankiert euch oder rückt euch direkt auf die Pelle. Hier hat Guerilla Cambridge gute Arbeit geleistet.

Zu guter Letzt möchte ich auf den Multiplayer Part des Spieles eingehen. Dieser gestaltet sich unspektakulär und wartet mit den üblichen Modi à la "Deathmatch", "Team-Deathmatch" und "Zonenverteidigung" auf. 
Damit ist der Mehrspieler-Modus mit bis zu 8 Teilnehmern auf 6 Maps zwar nicht revolutionär, weiß dennoch zu unterhalten. Auch der Sammeltrieb wird bei den Online-Matches befriedigt. So verfügt jeder Spieler über "Karten", welche er u.a. im Laufe der Story-Missionen sammelt. Diese könnt ihr den anderen Teilnehmern nach Kills abnehmen und eurem eigenen Sammelsurium hinzufügen. 
Ein Ranglistensystem, welches eure Erfahrungen im Einzel- und Mehrspielerpart berücksichtigt, erweitert zudem den Wettbewerbsaspekt. Gleichermaßen wird bei dem Geld verfahren, welches ihr im Laufe des Spieles einnehmt. 
Sämtliche Einkünfte aus dem Multiplayer- und Singleplayer-Part landen auf einem gemeinsamen Konto - alle Waffen etc. die ihr im Laufe des Spieles erwerbt, könnt ihr in sämtlichen Modi verwenden - Praktisch!



 
Fazit:

Killzone Mercenary erfüllt die auf dem Spiel liegenden Erwartungen leider nur zum Teil. 
Grafisch setzt es neue Maßstäbe auf Sonys Handheld, betrachtet man jedoch andere Faktoren, wie Gameplay, Multiplayer, Story etc. so setzt es sich zwar deutlich von der Vita Shooter Konkurrenz ab, bleibt jedoch konsolenübergreifend nur Standart - das Spiel macht nichts falsch, aber eben auch nichts aussergewöhnlich gut. Ein Kaufgrund für die Vita liefert Guerrilla Cambridge leider nicht ab - Mit Blick auf die Konkurrenz, darf man aber sehrwohl eine Kaufempfehlung für alle Besitzer von Sonys kleinem Handheld aussprechen.


Note: 74/100

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