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Minecraft 1.6 – Ich seh Pferdchen! (Gastbeitrag by RumbleBeast666)


Bislang richtete sich Minecraft ja eher an Lego-Jungs. Jene Spezies, die schon als Kleinkinder stundenlang allein auf ihrem Spielteppichen knien und die wirresten Strukturen zusammenbasteln konnte. Und dabei nicht einmal einen Atombombenabwurf bemerkt hätte.
Mit dem Update 1.6, dem sogenannten „Horse Update“, dürften auch ein paar Wendy-Mädchen den Weg in die Minecraft-Gemeinde finden, denn nun gibt es Pferde zum Reiten, Packesel zum Sachenschleppen und Mulis zum... Unfruchtbar sein! Samt Sätteln, Pferderüstungen, Heuballen und Leinen! Ein toller Spaß! Aber dazu später mehr.


4 Monate lang hat Mojang an der jüngsten Version gewerkelt und sie Anfang Juli 2013 endlich zum Download bereitgestellt. Und gleich nach dem Starten fällt auf: Minecraft ist ein neuer Launcher spendiert worden! Endlich lassen sich unterschiedliche Profile anlegen; so zum Beispiel für eine Vanillaversion, eine gemoddete Version oder um ältere Updates fortzusetzen. Das Installieren von Mods ist allerdings genauso aufwändig wie zuvor. Eigentlich ist es sogar noch komplizierter geworden. Eine einheitliche, idiotensichere Modinstallation ist noch immer nicht möglich. Da man sie nach wie vor bei jedem Update für jeden einzelnen Mod erneut durchführen muss, bleibt man in dieser Hinsicht zumindest in Übung. Allerdings ist die Einbindung von Texturpacks nun vereinfacht. Immerhin.

Wer sich seit dem „Redstone-Update“ 1.5 immer mal wieder verwundert am Kopf gekratzt und sich gefragt hat, warum die mühsam gezüchteten Rindviecher trotz eines 2 Blöcke hohen Zaunes ständig außerhalb der Koppel herumlaufen, der konnte zunächst auch in Version 1.6.1 fleißig weiter kratzen. Dieses Problem hat Mojang zwar in der flugs nachgeschobenen Version 1.6.2 gelöst, nicht aber den Umstand, dass Hühnerküken im handbreit tiefen Wasser gerne mal zum Ertrinken neigen. Ob das auch in der RL-Natur der Fall ist? Ich habe keine befriedigende Studie zu diesem Thema gefunden. Sei es drum. Das „Horse Update“ lässt trotzdem noch genug Grund zur Freude.

So z.B. lässt sich aus 9 Kohlestücken nun ein Kohleblock craften, der den Ofen ein ganzes Stück länger anheizt, als seine Einzelteile für sich genommen. Außerdem klasse: Teppich! Vorbei die Zeit, in der man Zwischendecken in Häusern und Türmen zweilagig bauen musste, damit der Teppichblock im 1. Stock nicht auch im Erdgeschoss Teil der Einrichtung wurde. An der Zimmerdecke nämlich. Feine Idee!

Auch dass sich Lehmblöcke nun brennen und sogar einfärben lassen, ist längst überfällig gewesen. So ein buntes Häuschen ist ja schon ein Hingucker. Auch wenn man dafür bislang gezwungen war, in einer Behausung aus Wolleblöcken zu wohnen. Versucht DA mal einen Nagel in die Wand zu hämmern!

Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Manchmal sogar rabenschwarzer Schatten. Der mich schon lange begleitende Bug, der entfernte Schattenwürfe (so z.B. im Gebirge) als tiefschwarze Flächen darstellt, hat es auch wieder in Version 1.6 geschafft! Aber vielleicht ist das ein Einzelschicksal.
Wie dem auch sei: Der Handel mit Dorfbewohnern ist zumindest genauso nutzlos wie gewohnt. Eine Lederhose für NUR 2 ultraseltene Smaragde, für die ich ganze Bergkämme unterhöhlen muss, um sie zu finden? Lass stecken, ich crafte lieber weiter selbst!

Eine „Verschlimmbesserung“ der Spielmechanik trifft besonders Spieler, die ihre Bauwerke des Nervenkitzels wegen gern im Survivalmodus errichten: Wahrscheinlich von TV- und Kinowerken wie „The Walking Dead“ und „World War Z“ inspiriert, folgen jedem dahin gemetzelten Zombi nun automatisch ganze Heerscharen seiner Kumpels, die buchstäblich einfach vom Himmel fallen und jede nächtliche Bauphase nahezu unmöglich machen. Generell steigen der Schwierigkeitsgrad und die Spawnrate der feindlichen Mobs nun selbsttätig, je länger sich der Spieler in einem bestimmten Bereich der Welt aufhält. Das soll wohl dazu beitragen, dass Reise- und Entdeckungslust ebenfalls steigen. Mir persönlich hat dieser Umstand allerdings einige unschöne Bissspuren in der Holzplatte meines Schreibtisches eingebracht. Ich bin hier doch nicht auf der Flucht! Dieses „Feature“ sollte ausstellbar sein.   

Zudem: dass neue Biome nicht in Welten integriert werden können, welche durch eine frühere Minecraftversion generiert wurden, ist ja noch zu verstehen. Warum neue Mobs, wie eben das Pferd, allerdings nicht in bereits existierenden Wiesenabschnitten spawnen, sondern erst in einem neuen Chunk entdeckt werden müssen, ist mir ein Rätsel. Um als Crafter, der seine Lieblingswelt bereits durch dutzende Versionen schleppt, in den Genuss neuer Features (neue Biome, Dörfer, Mobs etc.)  zu kommen, muss man teilweise so wie so schon enorm weit reisen. Nun ja, vielleicht wird es wirklich einmal Zeit, von Neuem zu beginnen...     

Aber genug contra; zumal dies alles eh Gejammer auf 256 Blöcke hohem Niveau ist. Die Erweiterung der Tierwelt um reitbare Pferde ist sinnvoll und motivierend. Nicht zuletzt, da es durch geschicktes Züchten sogar möglich ist, auf seinem Gaul im vollen Galopp ein Minecart zu überholen! Jetzt müsste man den Tieren nur noch das Schwimmen beibringen.
Apropos Züchten: das ist tatsächlich eine Kunst für sich, bei der man sehr viel Zeit verdaddeln kann! Merkmale der Elterntiere können vererbt werden, zu verbesserten Fähigkeiten wie größerer Sprunghöhe und höherer Laufgeschwindigkeit führen. Und natürlich zu immer neuen Farbkombinationen, die für jeden Geschmack etwas bereit halten. Wenn es nun noch möglich wird, die praktischen Pferderüstungen selbst herzustellen, anstatt sie zeitaufwändig aus Dungeontruhen zusammensuchen zu müssen, bin ich ein sehr glücklicher Pferdewirt! Ach ja, und es wär nett, wenn ich Doppelzauntüren bauen könnte, um aus der Pferdekoppel hinaus zu reiten. Das ist nämlich bisher nicht möglich.


Was Mojang mit Minecraft in den vergangenen Jahren aus dem Boden gestampft hat, ist nicht zu Unrecht das erfolgreichste und beliebteste Indispiel der Daddelgeschichte. Mal abgesehen davon, dass dieses Meisterwerk dem guten Gronkh den einen oder anderen Sportwagen unter den Carport gespült haben sollte, hat es Millionen Gamer über Jahre hinweg köstlich unterhalten und durch immer neue, zumeist gut durchdachte Erweiterungen bei der Stange gehalten. Das „Horse Update“ fügt sich hier trotz genannter Contrapunkte nahtlos ein.
Zwar rümpfen Nichteingeweihte noch immer gern die Nase, wenn sie die Würfelpracht über die Schulter eines der Welt entrückten Crafters betrachten, und einige zwischenmenschliche Beziehungen dürften während unzähliger Bastelstunden auf der Strecke geblieben sein. Aber immerhin hat Minecraft den Nerds und Legokindern um die 30 die Freude am Klötzchenstapeln zurück gebracht. Darauf nen goldenen Apfel! Für dich auch, Schattenfell! Hüah!

Tom

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